BusinessPartner PBS
Der Vergleich der Insolvenzzahlen im Jahr 2023 und 2024 von Unternehmen mit Handelsregistereintrag. (Bild: IWH)
Der Vergleich der Insolvenzzahlen im Jahr 2023 und 2024 von Unternehmen mit Handelsregistereintrag. (Bild: IWH)

Rekordwerte: Zahl der Firmenpleiten im September weiter gestiegen

Wie das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) in einer Analyse feststellt, ist die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland im September weiter angestiegen. Im dritten Quartal lag die Zahl der Insolvenzen damit so hoch wie in keinem anderen Quartal seit Mitte 2010.

Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland liegt laut IWH-Insolvenztrend im September bei 1303. Das sind zwei Prozent mehr als im Vormonat, aber 28 Prozent mehr als im September 2023. Der aktuelle Wert liegt 44 Prozent über dem September-Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019, also vor der Corona-Pandemie.

Schließungen großer Arbeitgeber führen häufig zu erheblichen Einkommens- und Lohnverlusten bei den betroffenen Beschäftigten. Die Zahl der von Großinsolvenzen betroffenen Jobs liefert zudem eine gute Annäherung an die Gesamtzahl der von Insolvenz betroffenen Arbeitsplätze. Laut IWH-Insolvenztrend waren im September in den größten zehn Prozent der insolventen Unternehmen fast 23 000 Arbeitsplätze betroffen. Damit liegt die Zahl der betroffenen Beschäftigten mehr als die Hälfte über dem Vormonatswert, 75 Prozent höher als im September 2023 und 350 Prozent über dem Durchschnitt eines Septembers der Vor-Corona-Jahre 2016 bis 2019.

Im dritten Quartal wurde mit 3991 Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften die höchste Zahl an Insolvenzen verzeichnet, die in den letzten 14 Jahren in einem Quartal insgesamt registriert wurde. Zuletzt waren es im zweiten Quartal 2010 mit 4 071 Insolvenzen etwas mehr. Damals wirkte beim Insolvenzgeschehen noch die große Wirtschafts- und Finanzkrise von 2008/2009 nach.

Verglichen mit dem dritten Quartal 2023 stieg die Zahl der Insolvenzen um 31 Prozent. Schaut man auf die Zahl der betroffenen Arbeitsplätze, so betrug der Anstieg gegenüber dem dritten Quartal des Vorjahrs 44 Prozent und war somit stärker als der Anstieg der Anzahl der Insolvenzen. Bei den großen Insolvenzbranchen stieg die Zahl der betroffenen Jobs im Bereich der unternehmensnahen Dienstleistungen mit einem Plus von 104 Prozent sowie im verarbeitenden Gewerbe mit einer Zunahme von 58 Prozent am stärksten.

„Das Insolvenzgeschehen befindet sich derzeit auf einem deutlich erhöhten Niveau“, sagt Steffen Müller, Leiter der IWH-Insolvenzforschung. Neben der aktuellen Schwächephase der deutschen Wirtschaft spielen dabei Nachholeffekte aus der Corona-Pandemie eine Rolle, so Müller. Damals wurde die Zahl der Insolvenzen durch staatliche Programme künstlich niedrig gehalten. Viele der damals gestützten Unternehmen geraten nun in Schwierigkeiten.

Kontakt: www.iwh-halle.de

Verwandte Themen
„Nach den Rekordergebnissen im ersten Halbjahr freuen wir uns, das beste dritte Quartal unserer Firmengeschichte berichten zu dürfen", sagt Jens Amail, CEO von SNP (Bild: SNP Group)
SNP verzeichnet Umsatz- und Ergebnissteigerung weiter
Die neue Ausgabe der Maul-Nachhaltigkeitsbroschüre ist erchienen. (Bild: Maul)
Maul stellt neue Aktivitäten in Sachen Nachhaltigkeit vor weiter
HBS erwartet zahlreiche Fachhändler in Köln weiter
Große Unsicherheit bei den Unternehmen des IT-Mittelstands. Die Geschäftserwartungen an die kommenden sechs Monate fallen unter den Nullpunkt, um 7,4 Zähler auf Minus 6,3 Punkte. (Bild: Bitkom, ifo)
Schwache Nachfrage belastet IT-Mittelstand weiter
Die internationale Leitmesse bietet vom 22. bis 25. Oktober zukunftsweisende Innovationen, optimierte Hallenstruktur und inspirierende ‚Focus Areas‘ auf rund 140.000 Quadratmetern. (Bild: Koelnmesse GmbH)
Orgatec 2024 startet mit neuem Konzept weiter
Die Kommunikationsagentur MPR gedenkt ihrer Unternehmensgründerin und langjährigen Geschäftsführerin Anke Menyesch, die nach kurzer, schwerer Krankheit am 27. September gestorben ist.
Branche trauert um Anke Menyesch weiter