Erstarken der „kleinen“ Marken
Der Supplies-Markt ist umkämpft. Wer erfolgreich sein will, muss sich differenzieren können, weiß Günter Mondl, Geschäftsführer bei Tech Intertrading. Der Supplies-Distributor setzt daher neben einem umfangreichen Portfolio auf die Themen Eigenmarke und Service.
Herr Mondl, als Distributor für Hardcopy- Supplies bietet Tech Intertrading Kunden ein umfangreiches Portfolio originaler, kompatibler sowie wiederaufbereiteter Supplies und ist damit auch eine Art Seismograf für die Marktentwicklung. Welche Trends beobachten Sie beim Thema Druckerverbrauchsmaterialien?
Wir beobachten das Erstarken der „kleinen“ Marken. Händler sehen sich zunehmend der Herausforderung gegenüber, dass insbesondere die großen europäischen Hersteller auch direkt an B2B-Kunden liefern. Zusätzlich ist man mit einer fremden Marke immer messbar. Wir bieten für jeden Händler etwas an, egal ob er 100 oder 10.000 Toner, Tintenpatronen, Trommeln oder Farbbänder macht. Wir sehen uns als Partner des Handels und unterstützen ausnahmslos die Marken unserer Kunden und nicht die eigene.
Nachhaltigkeit wird immer wichtiger. Welche Rolle spielt das Thema bei Tonerkartuschen und Tintenpatronen? Auf welche Kriterien achten Endkunden hier und wie können sich Händler hier differenzieren?
Ich bin mir sicher, dass insbesondere durch die Europäische Union immer mehr Vorgaben kommen werden. Gerade bei C-Artikeln sehe ich eine große Chance für wiederaufbereitete Produkte aus europäischen Fabriken, die beim Kunden immer mehr in den Fokus rücken. Jetzt ist die richtige Zeit, entsprechende Produkte anzubieten. Ganz wie die Kunden es möchten, können Händler bei uns aus Produkte Made in Europe oder Made in Austria auswählen, plastikfrei verpackt und in jeder Stückzahl. Denn: Bei uns sind keine Abnahmeverträge notwendig.
Portfolio an originalen und kompatiblen Tinten, Tonern, Trommeln und Farbbändern
für seine Partner bereit.
Die EU hat einen Entwurf zur Ökodesign-Regulierung für bildgebende Geräte vorgelegt. Wie bewerten Sie diesen und welche Bedeutung hat dieser für die Branche sowie für den Endkunden?
Jegliche Regelungen, die für Nachhaltigkeit sorgen und dem Konsumenten erlauben recycelte Produkte ohne Garantieverlust oder sonstige Hindernisse zu nutzen, finde ich toll. Ich halte jedoch nichts von Überregulierungen, denn wo fängt man an und wo hört es auf. Dass Produkte künftig ohne Störung durch Chip-Updates wiederaufbereitet werden können, ist richtig. Und natürlich muss man weiterhin verhindern, dass Patentrechte mittels Nachbauten verletzt werden. Am Ziel vorbei geht aber, wenn sich einige wenige Fabriken hier den Markt teilen, wie es aktuell bei bestimmten Tintenpatronen vorgesehen ist. Dies halte ich auch kartellrechtlich für sehr bedenklich.
Handelspartnern bieten Sie neben einem umfangreichen Sortiment kompatibler und wiederaufbereiteter Tinten und Toner auch die Produktion von Eigenmarken. Welcher Mehrwert geht damit für Ihre Partner einher?
Der wesentliche Mehrwert ist unser Service. Es gibt viele Großhändler und auch wir haben das Rad nicht neu erfunden. Allerdings bieten wir 100 Prozent Service ohne Verträge und Abnahmeverpflichtungen. Wir haben aktuell rund 2500 verschiedene Artikel an Lager. Unsere Kunden können daher aus dem Vollen schöpfen und die Kunden die Mengen abrufen, die sie brauchen. Mittels Dropshipment liefern wir die Produkte in der eigenen Verpackung oder im weißen Karton mit Logosticker gerne auch direkt zum Kunden. Die Vorteile: Keine Wartezeiten, keine Vorfinanzierungen, kein Produktmanagement, das übernehmen alles wir. Auf uns zählen können Partner zudem beim Thema Nachhaltigkeit. Auch unsere Reman-Produkte haben wir in ausreichenden Mengen lagernd und liefern diese plastikfrei verpackt aus. Auch hier gilt, egal ob fünf oder zehn oder 100 Stück, dass was der Händler braucht, kann er bei uns ordern.
Ein Schwerpunkt von Tech Intertrading für das laufende Jahr liegt auf der Gewinnung neuer Partner und dem Ausbau des Geschäfts im deutschen Markt. Welche Ziele haben Sie sich hier gesetzt?
Wir wollen der Distributor für kompatibles und wiederaufbereitetes Verbrauchsmaterial in Deutschland werden. Wir kennen keine Leergutengpässe oder verkürzte Sortimente. Von HP über Ricoh und Oki bis hin zu Xerox – bei uns findet der Kunde „fast“ alles. Auch wenn der Markt nicht einfach ist, sehen wir uns daher gut aufgestellt. Denn: Letztendlich schlägt der Service den reinen Preis. Mit einer Auslieferung binnen 48 Stunden, sofort verfügbareren Eigenmarken sowie dem Zugriff auf ein großes Lager mit einem umfassenden Sortiment an kompatiblen und wiederaufbereiteten Tinten, Tonern, Trommeln und Farbbändern sind bereit für unsere Händler das Beste zu geben und gemeinsam mit ihnen durchzustarten.
Geben Sie uns abschließend noch einen kurzen Ausblick: Wie wird sich der Supplies-Markt mittelfristig und wie müssen sich Händler positionieren, um erfolgreich zu sein?
Bereits bei meinem Start in der Branche vor 25 Jahren hat ein Vertreter eines Original-Herstellers gesagt, dass in zehn Jahren das papierlose Büro Einzug hält und nicht mehr gedruckt wird. Das ist nun einige Jahre her und auch heute wird immer noch gedruckt. Klar sind Hardcopy-Supplies nicht „sexy“, aber sie werden nach wie vor gebraucht. Und ist der Kunde zufrieden, kommt er immer wieder.